Diskussioun:Bruno Wyzuj
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[Quelltext änneren]Dëst Zitat aus der Warte, gehéiert net an en Artikel. Fir et net direkt ze läschen hunn ech et emol hei an d'Diskussioun gesat. --Sultan Edijingo 13:50, 4. Jun. 2011 (UTC)
An der 'Die Warte' vum 19. März 1949 stung follgenden Artikel iwwert dat jonkt Talent: MUSIK DER WOCHE „La Basse Nobel" Die musikalischen Veranstaltungen der belgischen Hauptstadt beschreiben in ihrer dichten Aufeinanderfolge durch die Vielseitigkeit und den künstlerischen Wert des Dargebotenen eine ansteigende Kurve. Die Vorschau vermerkt noch für diesen Monat zwei große Konzerte, die auch unsere Aufmerksamkeit fesseln dürften. In diesen zwei Konzerten — das „Festival Haydn-Mozart" mit dem „Orchestre National de Belgique" unter der Leitung von Léon Jongen, und ein Konzert unter dem Stab von Léon Guller — wird nämlich ein junger Künstler, der seine Kindheit und Jugend bei uns verbrachte, und dessen musikalische Fähigkeiten sich in unserm Lande entwickelten, als Solist mitwirken: der nunmehr zweiundzwanzigjährige Sänger Bruno Wyzuj, der schon seit geraumer Zeit das Interesse der Kunstbeflissenen und der belgischen Zeitungen auf sich lenkt. Die erfolgreiche Laufbahn des jungen Künstlers kann selbstverständlich auch uns nicht indifferent lassen. Bruno Wyzuj, am 26. Juni 1926 in Gorzno (Polen) geboren, verbrachte seine ersten Kinderjahre auf dem dortigen Gut seines Großvaters, das von dessen Kindern verwaltet wurde. Hier schon hatte der kleine Bruno das große Glück, in einem für seine Veranlagungen äußerst günstigen Milieu aufzuwachsen; denn die meisten Mitglieder der zwölfköpfigen Familie waren Amateurmusiker, die am Abend in der gemeinsamen Pflege von polnischer Volksmusik Entspannung fanden. Natürlich gehörte Bruno sehr bald zu den Mitwirkenden in dem kleinen Ensemble, und so wurde in dem Knaben die Neigung zur Musik geweckt. Aber schon im Jahre 1930 wurde diese erste künstlerische Betätigung unterbrochen, weil er mit seinen Eltern Polen verließ, um sich in dem luxemburgischen Dörfchen Oetringen anzusiedeln. Eigentlich würde sich Bruno nicht für die Musikerlaufbahn entschlossen haben, hätte nicht ein glücklicher Zufall ihn in diese Bahn gewiesen. Noch liegt eine leichte Beklommenheit in seinen Worten, wenn er erzählt, daß er lediglich einem unbedeutenden Umstand seine Berufswahl verdankt: „Ici aurait pu se terminer mon histoire, pareille à celle de „Jeannot le musicien", nouvelle très connue du romancier polonais, H. Sienkiewicz, qui caractérise l'enfant polonais, uniquement destiné à la musique, dont le rêve ne s'est jamais réalisé. . . ." In Oetringen war im Jahre 1942 die Organistenstelle vakant. Bruno Wyzuj, der nach dem erfolgreichen Besuch der Primärschule manuelle Arbeit in den Kalkwerken bei Contern leistete, erbat sich bei Herrn Dr. R. M. Staudt, Pfarrer in Oetringen, die Erlaubnis, auf dem Harmonium der Kirche zu spielen. Sein immer stärker werdender Hang zur Musik drängte nach Befriedigung. Zwei Wochen später spielte Bruno zum ersten Male die Requiemmesse in der Pfarrkirche von Oetringen. Herr Dr. Staudt erkannte das außergewöhnliche Talent des Fünfzehnjährigen und riet ihm, sich Musikstudien zu widmen. Daraufhin nahm er Klavier-, Orgel- und Harmonieunterricht bei Herrn Joseph Biwer, Pfarrer in Niederanven und besuchte in demselben Jahre die Solfegienkurse des Konservatoriums in Luxemburg. Noch dachte Bruno nicht im geringsten an die Ausbildung seiner Stimme, denn er mochte seinen rauh klingenden Bass selbst nicht recht leiden. Hr. Pfarrer Biwer aber, ein vorzüglicher Sänger und bedeutender Musikkenner, entdeckte seinen diesem Bass eigenen Metallglanz und verstand es, durch zweckmäßige Uebungen alle Schlacken zu entfernen. So erlöste er den reinen Klang der noch sehr jungen Stimme. Das war der Beginn einer Sängerlaufbahn. Bruno Wyzuj setzte daraufhin seine Gesangstudien am hauptstädtischen Konservatorium in den Klassen der Herren Professoren Jans und Simon fort. Im Jahre 1945 vertraute er seine weitere Ausbildung dem „Conservatoire Royal" in Brüssel an und erhielt drei Jahre später einen ersten Preis mit großer Auszeichnung. Zu derselben Zeit erwarb er einen zweiten Preis für die „art lyrique" und wurde daraufhin am 16. August 1948 am „Théâtre Royal de la Monnaie" engagiert. In der vergangenen Theatersaison wurden ihm Rollen in follgenden Opern anvertraut: Madame Butterfly, La Traviata, Chanson d'amour, Barbier de Seville, Faust, la Flûte Enchantée, Fidelio, Samson et Dalila, les Contes d'Hoffmann, la Fiancée Vendue. Nächstens wird er auch in „Parsifal" von Richard Wagner mitwirken. Ueberwältigend sind die Erfolge, die Bruno Wyzuj in verschiedenen Wettbewerben und Vokalkonzerten verzeichnen kann. Der wundervolle Schmelz seiner Stimme hat dem jungen Sänger den Titel „la basse noble" eingebracht. Und Bruno versäumt nicht, diesem Titel alle Ehre zu machen. Im Dezember 1948 wurde ihm bei einem Wettbewerb der „Prix Stass" einstimmig zuerkannt. In den Konzerten der Wiener Sängerknaben unter der Leitung von Haymo Täuber übernahm er die Bass-Soli in zwei monumentalen Werken, dem Requiem von Mozart und der Messe in C von Beethoven, die im „Palais des Beaux-Arts" in Brüssel aufgeführt wurden. In der Collégiale Ste. Gudule sang er die Krönungsmesse von Mozart, ebenfalls in Zusammenarbeit mit den Wiener Sängerknaben. Zu seinen größten Erfolgen gehört das „concert d'échange", das am 16. Januar 1949 von den Preisträgern des Brüsseler Konservatoriums in Paris gegeben wurde, und ein Rezital im „Collège St. Jean Berehmans" am 18. Januar 1949. Im vergangenen Februar konnte „la basse noble" eine Konzertreise nach Holland machen, um in Amsterdam und La Haye zu konzertieren. In diesem Monat wird er Brüssel noch mit zwei Konzerten beehren, wie schon oben bemerkt wurde. Bei all diesen Erfolgen bleibt Bruno ein äußerst bescheidener Künstler. Seine sympathische Erscheinung und seine freundliche Zuvorkommenheit gewinnen ihm überall Freunde. Er wohnt in einer belgischen Familie, die ihm, dank seines einnehmenden Wesens, ein Klavier kostenlos zur Verfügung stellte. Mit seinen früheren Förderern aus Luxemburg, besonders mit Herrn Pfarrer Biwer, der nicht nur sein erster Musiklehrer, sondern auch sein Wegweiser war, unterhält Bruno dankbare Beziehungen und gedenkt ihrer in warmer Verehrung. Bruno Wyzuj hat seine Studien noch nicht restlos beendet. Er wird weiterhin den Kursen der „art lyrique" folgen und bereitet sich in diesem Augenblick auf den „diplôme supérieur de chant" vor. Wir hoffen, daß das junge Talent sich in nächster Zeit auch einmal in Luxemburg hören läßt und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg. Mille Bour.